Der Laufen(platz)brunnen
Laufenplatzbrunnen (saniert 2002, Wasser ab Quelle Badisch Laufenburg). Der Stadtle-Trevertrag 8siehe unten) von 1927 regelt dieses Bezugsrecht. Der zeheckige Brunnentro besitzt über dem Laufenburger Wappen die Jahreszahl 1763. Der Rokoko-Brunnenstock trägt die Jahreszahl 1573. Der untere Teil des Brunnenstocks ist aus Granit, der obere Teil und der Brunnentrog sind aus Mägenwiler Muschelkalk. 2002 wurde der Brunnen letztmals fachmännisch unter Begleitung der kantonalen Denkmalspflege saniert.
Der Laufenplatzbrunnen oder Laufenbrunnen stammt wohl aus der Mitte des 16. Jahrhunderts und steht noch an seinem ursprünglichen Standort. Heute, wie bereits 1435 in einer Schriftquelle erwähnt, wird das Trinkwasser aus der badischen Nachbarschaft in Rohren über die Rheinbrücke zum Laufenbrunnen geführt. 1453 wurde der Trog des Vorgängerbrunnens vor dem «spittal» (heute: Rathaus, LAU019) neu angefertigt. 1573 erteilte die Stadt Hans in der Reüthi u.a. den Auftrag für einen neuen «brunnen casten beÿ der Herren Stube ufem Laufen mit zehen schalen». Diese zehn Trogwangen von 7 × 5 Schuh (ca. 2,1 × 1,5 m) sollten oben ein Gesims aufweisen und in den Feldern mit Laubwerk und Wappen verziert sein. Von dieser Neuanfertigung stammt heute noch der Brunnenstock mit der Inschrift 1573. Im Jahre 1763 wurden die Trogplatten aus Mägenwiler Muschelkalk erneuert, die am oberen Rand innen wie aussen von Eisenbändern und Ringankern zusammengehalten werden. Bei der Restaurierung 1934 wurde die Innenseite des Muschelkalktroges mit einer Vormauerung aus Beton verstärkt. Bei der jüngsten Restaurierung 2001 durch Daniel Waldner, Steinbauhütte Baden, wurde die Krone des Troges wieder mit Muschelkalkplatten versehen, Hohlstellen wurden verfüllt und Risse verdichtet. Ausbesserungen wurden auch an den Eisenbändern und dem Blumengitter vorgenommen. Der zehneckige Brunnen ist stets auf seinem alten Fundament verblieben. So auch bei der Neugestaltung des Laufenplatzes in den 1930er Jahren, was dazu führte, dass der Brunnentrog partiell fast einen halben Meter ins Terrain eingesunken ist.(Quelle)
Neckisches Detail: Der Brunnen am Laufenplatz vor dem Rathaus wird über die Laufenbrücke mit Wasser versorgt. Aus dem Brunnen sprudelt also deutsches Wasser. Dieser grenzüberschreitende Wasserfluss hat historische Gründe: Früher waren die beiden Laufenburg eine Stadt und aus sämtlichen Brunnen floss Wasser aus dem Hotzenwald. Mit der Trennung der Stadt 1802 gingen die beiden Städte dann auch wassertechnisch getrennte Wege. Bis auf den Laufenbrunnen; hier sorgt eine Vereinbarung aus dem Jahre 1827 dafür, dass weiterhin deutsches Wasser fliesst.